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Pressemitteilung der Gemeinde Hille

Feuchttücher verstopfen Abwasserpumpen
Da sich das Material nicht zersetzt, gehören sie in den Restmüll / Zurzeit
Wiederholungsbefahrung in Hartum
Feuchttücher, Babytücher, Hygienetücher – in vielen Haushalten kommen sie regelmäßig zum
Einsatz. So praktisch sie auch für die Benutzer*innen sein mögen, so problematisch können sie für
den Abwasserbetrieb der Gemeinde Hille sein. „Wer sie in der Toilette anstatt in der Restmülltonne
entsorgt, riskiert die Verstopfung der Abwasserpumpen in den Pumpstationen sowie der Rohre,
Pumpen und Überläufe in der Kläranlage“, sagt Marcus Becker, der in der Gemeinde für die
Abwasserentsorgung zuständig ist. Denn die Tücher zersetzen sich nicht wie Toilettenpapier, da sie
aus einem Polyester-Viskose-Gemisch oder aus Fasern, die mit Kunstharzen gefestigt sind,
bestehen. So macht die Industrie sie reißfest. Und weil sie nicht in ihre Einzelteile zerfallen,
schwimmen sie in den Becken der Kläranlage an der Oberfläche, verringern dadurch den
Sauerstoffaustausch und stören die biologischen Abläufe.
Auf dem Gemeindegebiet stehen 33 Pumpstationen – immer dort, wo das Freigefälle nicht
ausreicht, um das Abwasser zur Kläranlage in Hartum zu befördern. Feuchttücher verklumpen und
verfilzen zu langen Strängen und blockieren damit die Pumpen. Der Störungsdienst der Kläranlage
wird dann benachrichtigt und muss das Hindernis per Hand beseitigen und die Rohre säubern. „Die
Probleme haben in den vergangenen Jahren zugenommen. Wenn alle ihre Feuchttücher in die
Restmülltonne werfen würden, könnte viel Steuergeld eingespart werden“, meint Marcus Becker.
Die falsche Entsorgung der Feuchttücher betreffe aber nicht nur die Gemeinde Hille, sondern sei ein
generelles Problem.
Feuchttücher, Fettklumpen, Lebensmittelpartikel und sonstige Materialen können sich im Laufe der
Zeit in den Kanalrohren absetzen und den Abfluss des Abwassers behindern, Baumwurzeln, Risse
und Rohrabsenkungen Schäden verursachen. Um diese frühzeitig zu erkennen und zu beheben,
beauftragt die Gemeinde als Kanalnetzbetreiber – nach einer öffentlichen Ausschreibung –
regelmäßig Firmen, die in den Ortschaften zunächst mit ihren Spülwagen die Kanalrohre säubern
und später einen kleinen Kamerawagen durchschicken, um den Zustand der Kanalisation zu
dokumentieren. „Die Verordnung zur Selbstüberwachung von Abwasseranlagen schreibt diese
Wiederholungsbefahrungen vor“, sagt Marcus Becker. Nur durch die Untersuchungen könnten
Schäden entdeckt, klassifiziert und behoben werden. „Die Befahrungen werden sowohl in den
Schmutz- und Regenwasserkanälen als auch den Mischwasserrohren durchgeführt.“
Zurzeit ist ein Spülwagen in Hartum unterwegs, im 2022 ist Südhemmern dran – auf diese Weise
wird in jedem Jahr in einem anderen Dorf der Zustand der Kanalisation erfasst. (www.hille.de)

Benutzte Feuchttücher gehören in den Restmüll, sonst verstopfen sie Abwasserpumpen wie hier in
der Pumpstation Burthun in Hille. Foto: Gemeinde Hille

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