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Pressemitteilung der Gemeinde Hille

Hiller Wappen

Zwei Natur-Erlebnis-Räume am Hofgut von Oeynhausen in Hille geplant
Erhält die Gemeinde die beantragte Fördersumme, können die Arbeiten im Januar 2022
beginnen
Zwei Natur-Erlebnis-Räume plant die Gemeinde Hille am Hofgut von Oeynhausen im Hiller
Dorfkern. Die Finanzierung soll aus dem am 18. Juni 2021 aufgelegten EU-Förderprogramm
„Grüne Infrastruktur“ erfolgen, der Antrag dafür wurde am 23. August abgeschickt.
Baubetriebshofleiterin Dagmar Meinert stellte das Projekt nun in der Sitzung des Bauausschusses
auf dem Gelände des Hofgutes und der Teichanlage vor. Im Anschluss stimmte der Ausschuss der
Planung einstimmig zu.
Die Renaturierung und Umgestaltung der Anlage Reimlers Teich, im Rahmen der ersten
Förderbewilligung, wird fristgerecht am 31. August beendet sein. Das Land Nordrhein-Westfalen
förderte diese Maßnahme zu 100 Prozent mit 313.000 Euro. Schon der Besuch dieser neu
gestalteten Grünanlage lohnt sich allemal, doch die Gemeinde möchte die Option nutzen und das
Gelände rund um das Hofgut zu einem Ort mit ökologischen, pädagogischen, sozialen und
touristischen Aspekten machen, der auch die Bewohner*innen der Senioreneinrichtungen, die Gäste
der Tagespflege, die Jungen und Mädchen aus den beiden Kindergärten sowie die Schüler*innen
der Grundschule und Verbundschule begeistert, zumal er für alle fußläufig erreichbar ist.
Bei den Eigentümern des denkmalgeschützten Guts stoßen die Pläne auf offene Ohren. Sie
verpachten der Gemeinde 1.000 Quadratmeter Fläche im nordwestlichen Bereich und 2.500
Quadratmeter im Süden ihrer Hofanlage bis zum Jahr 2050, der Baubetriebshof übernimmt die
Pflege der beiden Natur-Erlebnis-Räume.
Ihre Gestaltung kostet laut Kalkulation der Baubetriebshofchefin rund 399.000 Euro. Der
Fördersatz beträgt, falls der Antrag genehmigt wird, 100 Prozent. Das Geld stammt aus dem
Förderprogramm „Grüne Infrastruktur“, das der Europäische Fonds für regionale Entwicklung
angesichts der fast alle Lebensbereiche betreffenden Verwerfungen durch die Coronapandemie
aufgelegt hat. An Eigenleistung bringt der Baubetriebshof Vorarbeiten im Winter und die Rodung
von Gehölzen ein, ehrenamtliche Mitarbeiter pflanzen Stauden und übernehmen Holzarbeiten
(insgesamt 200 Stunden).
Für die Gemeinde Hille käme der Geldsegen gerade zur rechten Zeit, denn seit vier Jahren steht
Natur- und Landschaftsschutz bei der Bewirtschaftung und Gestaltung der eigenen Grünflächen –
seien es der ökologisch gestaltete Kurpark in Rothenuffeln und die Umwandlung von Fettwiesen
und Scherrasen in Wildblumenwiesen an Schulen, seien es Blühstreifen an Gemeindestraßen – im
Fokus. Mittlerweile stehen Klimaschutz, nachhaltige Ressourcenwirtschaft, Schutz der natürlichen
Lebensgrundlagen und Biodiversität ganz oben auf der Agenda, wenn es um die Anlage und Pflege
öffentlicher Flächen geht.
Nun sollen also zwei Natur-Erlebnis-Räume, geplant vom Büro Landschaftsarchitekten W. Hanke
o.9 in Minden, entstehen. Einer grenzt im Nordwesten direkt an den gerade renaturierten Reimlers
Teich an, wo bereits ein runder Sitzplatz aus Obernkirchener Sandstein in Grundzügen erkennbar
ist.
Bislang war auf den 1.000 Quadratmetern eine Scherrasenwiese. Sie macht nun Staudenbeeten,
heimischen Gehölzanpflanzungen und einer Blänke mit Feuchtwiese Platz. Die pädagogisch-soziale
Aufgabe erfüllen eine Balancierstation und Sitzbänke, und nicht nur Einheimische werden das

tierische Gewimmel am und im Wasser und auf den Beeten spannend und lehrreich finden.
Der zweite Natur-Erlebnis-Raum liegt zwischen dem Gut und dem Neubaugebiet In der Loge. Auf
der einen Morgen großen Fläche grenzen die große Himmelschaukel mit Sitzsteinen auf der einen
Seite und eine Kombination aus Unterstand/Veranstaltungsraum, Trockentoilette und Waschbecken
auf der anderen Seite eine vielfältige Miniatur-Landschaft ein: Geplant sind eine Obstbaumwiese
mit alten, einheimischen Sorten (Boskop, Klarapfel, Clapps Liebling) und Wildblumen, eine
Trockenmauer und Beete mit sonnenhungrigen Stauden (Mauerpfeffer, Thymian), Schautafeln, eine
lange Weißdornhecke, Schotterrasen und Wege, zudem eine Boulebahn und ein Fahrradständer.
Und eine Fläche mit insektenfreundlichen Stauden, Mulchwegen und kleinen Hecken, die
veranschaulicht, dass ein Privatgarten nicht wie auf dem Reißbrett geplant aussehen muss, sondern
gern ein wenig verwinkelt und unorthodox sein darf. An der Planung waren neben der Fam.
Wohlonen, auch Dirk Esplör von der Biologischen Station, Hermann Böhne, als engagierter Bürger
und Ortsvorsteher Hermann Burmester beteiligt. Die Trockentoilette funktioniert ohne
Wasserspülung. Es sei eine ökologische Variante, sagte Dagmar Meinert. „1.000 Gänge sind
möglich, anschließend wird alles abgepumpt.“ Aus hygienischen Gründen werde es natürlich eine
Möglichkeit zum Händewaschen geben.
Nun heißt es warten. Die Antragsfrist endet am 30. September 2021, die Mittel werden nach dem
Windhundprinzip vergeben. Sollte die Gemeinde Hille den Zuschlag erhalten, können die Arbeiten
im Januar 2022 beginnen, beendet sein müssen sie am Silvestertag 2022. (www.hille.de)

Hinter dem Sitzplatz aus Sandsteinen entsteht ein Natur-Erlebnis-Raum mit Blänke und Balancierstation.
Foto: Gemeinde HIlle

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