Pressemitteilung der Gemeinde Hille
Naherholung vor der Haustür
Reimlers Teich in Hille wird ökologisch saniert
Die Naherholungsanlage „Reimlers Teich“ im Hiller Dorfkern wird in diesem Jahr naturnah
umgestaltet und saniert – dank eines Förderprogramms des Landes Nordrhein-Westfalen.
313.000 Euro erhält die Gemeinde Hille, die das Gewässer seit April 1987 von den jeweiligen
Eigentümern des benachbarten Von-Oeynhausen-Hofs gepachtet hat, aus dem Topf „Grüne
Infrastruktur“. Es ist ein kurzfristig aufgelegtes Konjunkturprogramm mit einem Volumen von 5
Millionen Euro. „Die hohe Fördersumme hat uns überrascht“, freut sich Dagmar Meinert, Leiterin
des Baubetriebshofs der Gemeinde Hille. Sie musste den Antrag „Naturnahe Gestaltung der
Grünanlage Reimlers Teich“ in Windeseile stellen, denn die Frist betrug gerade einmal vier
Wochen. Maßgeblich unterstützt wurde sie dabei von Dirk Esplör von der Biologischen Station.
Doch der Aufwand hat sich gelohnt. Und: Die Maßnahme wird zu 100 Prozent gefördert, für die
Gemeinde fallen keine Kosten an. Bedingung für die Bewilligung war, dass die Entschlammung
des Teichs von der Gemeinde außerhalb des Förderprogramms erledigt wird.
Als „optisch zurückhaltenden Zustand“ beschreibt die Baubetriebshofchefin das Aussehen der
Grünanlage an der Dorfstraße. Und meint: Es wachsen dort nur Rasen und Schilf, es fehlt an
Attraktivität, um ein gern besuchtes Naherholungsgebiet direkt vor der Haustür zu sein. „Schön ist
nur der teilweise alte Baumbestand aus Eichen, Birken, Hainbuchen und Rotbuchen.“ Einige von
ihnen müssten allerdings gefällt werden. „Der Teich braucht Luft, Licht und Wind, was mehrere
Bäume mit ihrer großen Krone und dem im Herbst fallenden Laub erschweren.“
Der Mittelpunkt der Anlage ist natürlich der 1200 Quadratmeter große Teich – und damit zugleich
das Sorgenkind. Die wasserundurchlässige Schicht scheine, sagt Dagmar Meinert, undicht zu
sein, die Hitzesommer sorgten für eine übermäßige Verdunstung. Unterm Strich sei der
Wasserstand dauerhaft zu niedrig.
Das konnten auch nicht die alte Grundwasserpumpe und das Regenwasser, das über den Gully
an der Bushaltestelle an der Dorfstraße eingeleitet wurde, ausgleichen. Die Pumpe muss durch
ein leistungsstärkeres Gerät ersetzt oder saniert werden, und Oberflächenwasser soll – geht es
nach Dagmar Meinert – wegen der Verschmutzungsgefahr überhaupt nicht mehr in den Teich
fließen, auch wenn die Zuleitung in der Vergangenheit das ökologische System nicht gefährdet
hat.
Um zu sehen, wie die Teichsohle aussieht, hat der Baubetriebshof in der Weihnachtszeit das
Wasser abgepumpt. Bei niedrigem Wasserstand fischte der Fischereiverein Lübbecke, der den
Teich betreut, das Gewässer leer. Allein an einem Tag wurden 100 Kilogramm Karpfen,
Karauschen und andere Fischarten gefangen. Sie alle fanden eine neue Heimat im Fischteich am
Badesee in Mindenerwald.
Der Bauhof wird spätestens ab Anfang März – das hängt vom Wetter ab – den Schlamm
ausbaggern. Leerpumpen, Entschlammung und Abfischen müssen in Eigenleistung erbracht
werden, die anderen Arbeiten werden ausgeschrieben.
Aktuell laufen die Vorbereitungen für die Anfang Februar beginnende Ausschreibung für die
Lehmabdichtung des Teichs. Gemäß der Planung soll damit im April begonnen werden.
Im August 2021 soll die Umgestaltung beendet sein. Dann liegt ein ökologisches Kleinod mitten im Dorf, das Lebensraum für Fauna und Flora bietet und wo Erholungssuchende jede Menge erleben und sehen können: Eine naturnah gestaltete Uferzone, ein Grünes Klassenzimmer inmitten einer Blumenwiese, Staudenbeete, Wildgehölzhecken und der Blick von einem Holzpodest auf die Wasserfläche. Installiert werden zwei Sitzbänke und Schautafeln, ein Weg führt westlich am Teich vorbei. (www.hille.de)
Erster Schritt zur naturnahen Umgestaltung: Reimlers Teich im Hiller Dorfkern wurde
bereits leer gepumpt.
Fotos: Gemeinde Hille