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Pressemitteilung der Gemeinde Hille

Hiller Wappen

18 Storchenpaare brüten
Auch das neue Lidl-Nest in Hille ist wieder besetzt

22 Storchennester gibt es in der Gemeinde Hille, verteilt auf acht Dörfer, und in 18 von ihnen wird
definitiv gebrütet, für drei gibt es einen Brutverdacht, auf einem wurde möglicherweise ein
Kurzbesucher gesichtet.
Die Storchenpopulation stets im Blick hat seit langem Dr. Alfons Bense vom Aktionskomitee
„Rettet die Weißstörche im Kreis Minden-Lübbecke“. Regelmäßig dokumentieren er und seine
Mitstreiter das Geschehen auf und an den Horsten. Sie beobachten, ob alte Bekannte oder
Neulinge ein Nest besetzen, notieren Ringnummern, säubern die Nisthilfen im Frühjahr und
polstern sie aus, sie zählen, wenn möglich, die Eier, halten Brutbeginn und Schlupf fest und
beringen die Jungvögel. Auch den ein oder anderen Misserfolg müssen sie hinnehmen, seien es
Konkurrenzkämpfe, die eine Brut verhindern, unbefruchtete Eier oder tote Jungtiere.
Zahlreiche Storchenpaare beziehungsweise einzelne Störche sind standorttreu und brüten bereits
seit Jahren im selben Nest oder besetzen eins im Nachbarort, das zeigen die Ringnummern. Aber
immer wieder tauchen auch unberingte Vögel auf – für die Storchenschützer ist es dann
unmöglich, sie zu identifizieren.
Die meisten Horste finden sich in der Ortschaft Hille. Das bekannteste dürfte das Nest auf dem
Schornstein der alten Brennerei im Dorfkern sein; dort ist eine Kamera installiert, die einen Blick
auf das Brut- und Aufzuchtgeschäft erlaubt. Auf Hille I Kornbrennerei brütet nach Auskunft von
Alfons Bense ein unberingtes Paar auf vier Eiern. Gebrütet wird auch in Hille II-Horstbohlen,
Brennhorst-Zanders und Neuenbaum II-Brunschütte sowie in Mindenerwald- Heuer, Neuenbaum
I-Schütte und Wittloge-Schafstall. Und worüber sich Alfons Bense besonders freut: Es gibt ein
neues Paar, das auf einer geschnittenen Eiche am Haus Horstbohlen 140 gebaut hat – und, so die
Hoffnung, dort auch Nachwuchs großzieht. Dem Nest in Hille IV-Birkenfeld stattete ein Storch
möglicherweise nur einen Kurzbesuch ab.
Eine unerwartete Neuansiedlung war im vergangenen Jahr auf einer der großen Eichen am Lidl in
Hille zu beobachten. Auf dem gekappten Baum baute ein Storchenpaar – ein Männchen und
wechselnde Weibchen – ein Nest. Offenbar herrscht auch bei den Störchen Wohnungsnot, sodass
die Eiche trotz des Verkehrs- und Kundengewusels am Boden eine gute Wahl schien. Der
Standort wurde auch in diesem Jahr akzeptiert. Alfons Bense erkannte das Männchen aus dem
Vorjahr wieder, das beringte Weibchen ist neu. Möglicherweise begannen die beiden Ende März
mit der Brut.
Ob es in Eickhorst-Budde zu einer Eiablage gekommen ist, ist noch unbekannt, immerhin hat ein
Paar das Nest in Beschlag genommen.
Auf Storchennachwuchs hofft Alfons Bense dagegen in Hartum-Adebars Ruh an der Kläranlage,
Unterlübbe III-Priess & Horstmann und Holzhausen II-Rohlfing sowie Nordhemmern II-Becker,
Rothenuffeln-Ritterbruch nahe der Bastau, Hartum II-Kopfpappel und Südhemmern-Peithmann in
den Bastauwiesen, Nordhemmern I-Rüter/alte Molkerei, Unterlübbe II-Kühme & Eskate in
Köhlterholz, Unterlübbe IV-Fisser-Hülsmeier in Köhlte und Holzhausen I-Koch – hier hat das
Brutgeschäft im Laufe des März‘ begonnen.
Im vergangenen Jahr flogen in der Gemeinde Hille insgesamt 45 Jungstörche aus. Oftmals waren
es drei oder vier aus einem Nest, beispielsweise in Holzhausen-Pfahlnest Koch, in NordhemmernRüter und Unterlübbe-Pfahlnest Kühme & Eskate. Im Horst auf dem Schornstein der alten
Brennerei in Hille hätte es fast einen Totalausfall gegeben: Aus fünf Eiern schlüpfte nur ein
Jungtier, das dann auch ausflog.
Zur Wildtier- und Artenschutzstation Sachsenhagen mussten 2020 zwei bereits flügge gewordene
Störche gebracht werden. Das Nesthäkchen aus dem Holzhauser Nest Koch war in ein starkes
Regenschauer geraten, landete auf dem Boden und kam aus eigener Kraft nicht wieder hoch.
Noch nicht fit genug fürs Fliegen war zudem ein Tier aus Brennhorst. Dort schlüpften vier kleine
Störche, ein Ei und später ein totes Junges wurden von den Eltern aus dem Nest geworfen.
Das Aktionskomitee dokumentierte in 2020 im Kreisgebiet 91 Horstpaare und 194 ausfliegende
Jungstörche (2019: 175) – jeweils neue Rekorde. (www.hille.de)

Das neue Nest am Lidl in Hille wurde von einem Storchenpaar besetzt. Möglicherweise brütet es
auch. Foto: Barbara Tiedermann

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